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RLS-Studie veröffentlicht
In der Deutschen Zeitschrift für Akupunktur wurde eine Studie veröffentlicht, in der die Wirkung einer Implantat-Akupunktur beim Restless Legs Syndrome untersucht wurde. Die Studie in Kooperation mit der Universität Köln zeigt, daß die Therapie wirksam sein kann.R. Wlasak[1], J. Beuth[2], R. van Leendert[3], B. Schneider[4]Köln/Meerbusch. Das Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln führte in Kooperation mit dem Fachzentrum für Implantat-Akupunktur Meerbusch und dem Institut für Biometrie der MH Hannover eine klinische Untersuchung zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Implantat-Ohr-Akupunktur beim RLS durch. 97 Patienten mit schwerem und mittelschwerem RLS wurden in die Anwendung eingeschlossen. Schon im Vorfeld dieser Untersuchung gab es Hinweise für eine signifikante und langanhaltende Wirksamkeit der Implantat-Akupunktur bei RLS. Es wurden ausschließlich Patienten mit der primären (idiopathischen) Form des Restless Legs Syndrom behandelt und über 24 Wochen nachbeobachtet. Alle Patienten nahmen vor der Untersuchung eine regelmäßige und konstante Dosierung dopaminerger Medikamente über mehrere Wochen ein. Die folgenden Zielparameter wurden vor der Studie aufgestellt:Veränderung auf der internationalen RLS-Skala (iRLS-Score)Medikamentenreduktion im Fortgang nach der ImplantationBefindlichkeit im Fortgang nach der ImplantationUnerwünschte Ereignisse an Ohr und KörperDie Behandlung wurde am Fachzentrum für Implantat-Akupunktur in Meerbusch von Dr. Rolf Wlasak durchgeführt. Dr. Wlasak ist für die Fort- und Weiterbildung in der Akupunktur durch die Ärztekammer Nordrhein ermächtigt.Ergebnisse: 60% der Patienten zeigten nach sechs Monaten eine signifikante Reduktion der typischen RLS-Symptome30% der Patienten zeigten eine leichte Verbesserung von RLS-Symptomen (nicht signifikant)10% der Patienten reagierten nicht auf Implantat-Akupunktur54% der Patienten konnten die voreingestellte Medikation um ca. 25% reduzierenDie Befindlichkeit (Stimmungs-Score) verbesserte sich signifikant bei ca. 70 % aller PatientenBei 1.189 eingesetzten Implantaten in dieser Untersuchung wurden keine relevanten Nebenwirkungen durch Titan-Implantate an Ohr und Körper registriertWas bedeutet dieses Ergebnis für RLS-Betroffene?Die vorliegende Untersuchung liefert einen möglichen Hinweis auf den Nutzen einer Implantat-Ohr-Akupunktur für das Restless Legs Syndrom. Es konnte gezeigt werden, dass auch ein nicht-medikamentöses Verfahren eine gute und langanhaltende Wirkung bei RLS erzielen kann. Vielfach werden Placebo-Effekte für die Wirkung der (Implantat-) Akupunktur angeführt. Diese Untersuchung zeigt jedoch, dass signifikante Verbesserungen der typischen RLS-Symptome im Mittel erst nach ca. 6-8 Wochen festzustellen waren. Diese Beobachtungen sprechen gegen Placebo, da sich Placebo-Effekte zumeist unmittelbar nach einer Behandlung einstellen und schon nach kurzer Zeit wieder auf das Ausgangsniveau zurückfallen. Die Analyse der Nachbeobachtung zeigt jedoch, dass die Verbesserungen der typischen RLS-Beschwerden kontinuierlich über Wochen und Monate angestiegen waren und am Ende der Untersuchung nicht abfielen.Zudem konnten mehr als 50% aller Patienten im Verlauf der Untersuchung einen nicht unerheblichen Teil ihrer dopaminergen Medikation reduzieren, obwohl dopaminerge Präparate bei Patienten mit schwerem RLS zwingend erforderlich sind. Diese Datenlage spricht ebenfalls gegen Placebo-Effekte. Die umfangreichen Vorerfahrungen mit RLS-Patienten zeigen darüber hinaus, dass die erfolgreiche Anwendung einer Implantat-Akupunktur auf einer dopaminergen state-of-the-art-Therapie aufgebaut werden muss. Eine zu starke medikamentöse Reduzierung oder sogar Absetzversuche scheiterten in dieser Untersuchung und in der täglichen Praxis regelmäßig. Bei vielen Patienten konnte durch eine Medikamentenreduktion die Verträglichkeit und die Therapietreue (Compliance) zu einzelnen dopaminergen Präparaten verbessert werden. Zudem verringert sich hierdurch die Gefahr einer dopaminergen Augmentation.Nach 1.189 eingesetzten Implantaten an der äußeren Ohrmuschel war festzustellen, dass Implantat-Ohr-Akupunktur eine sichere und gut verträgliche  Methode ist. Nur zwei Patienten hatten über mehr als 24 Stunden einen leichten Schmerzreiz, der sich am Tag darauf wieder auflöste. Es ist darauf zu achten, dass nur Ärzte mit ausreichender Erfahrung und Qualifikation diese neue Behandlungsmethode durchführen sollten.
[1] Fachzentrum für Akupunktur, Düsseldorfer Str. 77, 40667 Meerbusch
[2] Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln
[3] MDR-CRO, Düsseldorf
[4] Institut für Biometrie, MH Hannover[Quelle: Dr.med. Rolf Wlasak]DOI: 10.1010/0011223344, Dt. Ztschr. f. Akupunktur 54, 3/2011Originaltext aus: Deutsche Zeitschrift für Akupunktur
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